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Die römische-katholische Kirche zu Unserer Lieben Frau war bis 1788 die Pfarrkirche der ehemals selbstständigen Gemeinde Gries, die heute zum Stadtviertel Gries-Quirein der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen gehört. In dem spätgotischen Gebäude in der Martin-Knoller-Straße am Fuße des Guntschnaberges befinden sich wertvolle Kunstschätze. Sie wurde 1977 unter Denkmalschutz gestellt.
An der Stelle der Abtei Muri-Gries 15 befand sich ursprünglich die Burg der Grafen von Tirol, während die Kirche des Ortes Cheller oder Keller, wie er seit dem Frühmittelalter hieß (erst im Laufe des 15. Jahrhunderts bürgerte sich der Name Gries ein), etwas nördlich davon stand. Von dieser ersten romanischen Kirche haben sich noch Bauteile am Langhaus und am Turm erhalten. Eine Siedlung geht wohl schon auf römische Zeit zurück, während der frühmittelalterliche Kirchenbau ursprünglich eine Eigenkirche des Hochstifts Freising war und noch im 13. Jahrhundert von einem Pfarrer aus Innichen, das seinerseits Freising unterstand, geleitet wurde.
Um 1414 baute man den gotischen polygonalen Chor an die Kirche an. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde die romanische Kirche umgestaltet, indem man im Langhaus ein Sternrippengewölbe einzog und 1529 einen ebenfalls mit Sternrippengewölbe versehenen Portalvorbau errichtete. Der Turm erhielt einen Spitzhelm. Bereits 1519 wurde die Erasmuskapelle mit polygonalem Schluss fertiggestellt.
1788 verlor die Kirche ihren Rang als Pfarrkirche zugunsten der neu geweihten Stiftskirche der Augustiner-Chorherren von Gries. Um die Kirche herum befindet sich der alte Friedhof von Gries mit historischen Gräbern, auf dem seit 1922 keine neuen Erdbestattungen mehr stattfinden. Unter anderen liegt hier die Grabstätte des k.u.k. Ministers Bernhard von Wüllerstorf-Urbair, der die Expedition der Fregatte Novara geleitet hatte.
Die Kirche von Gries bewahrt zwei äußerst wertvolle Kunstwerke von hohem Rang auf. Es ist dies zum einen ein romanisches Kruzifix aus der Zeit um 1200, wahrscheinlich ausländischer Herkunft. Zum anderen handelt es sich um einen spätgotischen Schnitzaltar von Michael Pacher.
Der Künstler schuf das Werk zwischen 1471 und 1475. In der Barockzeit wurde der unmodern gewordene Altar durch einen barocken Altar ersetzt und der Pacher-Altar in die Erasmuskapelle versetzt. Dort hat er sich zwar erhalten, es gingen aber die Predella, das Gesprenge, Flügel und Schreinwächter verloren. Im Laufe der Jahre folgten einige, oft nicht sehr glückliche, Restaurierungen, zuletzt 1979.
Im Mittelpunkt des Altars steht die Krönung Mariens durch die hl. Dreifaltigkeit. Im Hintergrund halten Engel einen Brokatvorhang, was eine illusionistische Tiefenwirkung der Darstellung bewirkt. Die Szene wird von Maßwerkpfeilern, die mit Fialen ins Baldachinmaßwerk münden und mit musizierenden Engeln besetzt sind, eingerahmt. Das faltenreiche Gewand Mariens halten zwei Engel, die die Verbindung zum Podest herstellen. Auf übereck gestellten Sockeln stehen links die Schreinfiguren des mit dem Drachen kämpfenden Erzengels Michael und rechts der hl. Erasmus. Sechs farbig gemalte Engel halten im Hintergrund einen Vorhang. Die beiden noch erhaltenen Flügelreliefs wurden an der Kapellenwand angebracht. Sie zeigen die Verkündigung des Herrn und die Anbetung der Könige.
Die Bemalung der Altarrückseite stammt nicht von Michael Pacher, sondern wahrscheinlich von Conrad Waider aus Straubing aus der Zeit um 1485 bis 1490. Sie zeigt 15 Temperatafeln mit Szenen aus dem Marienleben, die Passion Christi und verschiedene Heiligenfiguren.
Von den einzelnen Sehenswürdigkeitsbewertungen über die Sehenswürdigkeit ergibt sich die durchschnittliche Bewertung
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