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Der Gerichtsplatz in Bozen, Südtirol, (ital. Piazza del Tribunale) wurde erbaut zur Zeit des Faschismus nach der Annexion Südtirols durch Italien infolge des Ersten Weltkriegs, um den angeblichen italienischen Charakter des Landes sichtbar zu machen. Die monumentale Architektur sollte die Macht und Kraft der italienischen Nation und des italienischen Faschismus zum Ausdruck bringen. Bozen wurde von Senator Ettore Tolomei zur "treibenden Kraft der Assimilation" (Italianisierung) ernannt.
Die nördliche Bebauung bildet das ca. 40 Meter breite und ca. 12 Meter hohe Gerichtsgebäude. Dort ist heute das Landesgericht Bozen, die Staatsanwaltschaft und Rechtsanwaltskammer Bozen untergebracht. Das Gebäude ist renovierungsbedürftig, ein Bauzaun sperrt seit Jahren den Zugang zur großen Freitreppe. In der Mitte der Fassade ist ein Relief eingelassen, dass eine sitzende Iustitia (Gerechtigkeit) zeigt. Als Besonderheit fällt auf, dass diese keine Augenbinde als Symbol der Unparteilichkeit trägt. Links von Iustitia steht ein Richter mit dem Gesetzbuch ("Lex"), rechts ein Soldat mit einem großen Schwert. Ganz oben am Rand des Daches steht in großen gemeisselten Lettern "PRO ITALICO IMPERIO VIRTUTE IUSTITIA HIERARCHIA UNGUIBUS ET ROSTRIS" ("In Tapferkeit und Gerechtigkeit für die (faschistische) Herrschaft im italienischen Reich mit Zähnen und Krallen").
Der von den Architekten Paolo Rossi und Luis Plattner entworfene südliche Teil wurde als "Casa del Fascio" ("Faschistisches Haus") errichtet. Heute nutzt das Finanzamt Bozen dieses Gebäude. An der Stirnseite befindet sich oberhalb der Freitreppe ein monumentales Relief des Bozener Bildhauers Hans Piffrader, fertiggestellt im Jahr 1952. Es zeigt in der Mitte den faschistischen italienischen Diktator, "Duce" Benito Mussolini als Reiter mit faschistischem Gruß und dem Leitspruch der italienischen Faschisten "Credere, obedire, combattere" ("glauben, gehorchen, kämpfen"). Das im Volksmund "Mussolini-Fries" genannte Relief ist mit 36 Metern Breite und 5,5 Metern Höhe das größte Relief Europas. Es besteht aus 58 unterschiedlich breiten zusammengesetzten Platten in zwei Reihen übereinander. An der linken oberen Ecke des Reliefs ist deutlich eingraviert "VV Mussolini" ("Viva / es lebe Mussolini"). Am rechten Rand zeigt das Relief ein symbolisches "DUX" (Führer). Darunter steht die Signatur des Bildhauers von 1952, der sich hier "Giovanni" statt "Hans" nennt ("Giov. Piffrader, a. domini 52"). Das Relief zeigt als Datierung fälschlicherweise "EF XX", also das zwanzigste Jahr der "Era Fascita" ("Faschistischen Ära"), die 1922, das Jahr der Machtergreifung Mussolinis, als Jahr 1 zählte. Danach wäre also das Jahr der Errichtung 1941. Das Gebäude wurde erst 1957, lange nach Ende des Faschismus fertiggestellt.
Folgende ehemaligen faschistischen Organisationen sind mit ihren Abkürzungen im mittleren Teil in großen Buchstaben eingemeisselt:
Die unreflektierte und unkommentierte Darstellung dieser monumentalen faschistischen Symbole bis zum heutigen Tag wird von vielen Südtirolern und Menschen aus anderen Ländern scharf kritisiert.
Von den einzelnen Bewertungen über die Sehenswürdigkeit folgt die Gesamtbewertung
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